Die Deister-Leine Zeitung schreibt über Hörspiel

16.2.2016 Elze Im Klassenraum der 6 K1 der Krüger-Adorno-Schule zieht plötzlich Wind auf, es regnet und stürmt – und scheint auch sonst ungemütlich zu sein: Zum Glück ist aber alles nur reine Geräuschkulisse, die mit viel Kreativität erzeugt wird. Denn die Schüler von Anke Krueger sind gerade dabei, ihr eigenes Hörspiel gekonnt in Szene zu setzen.

In die Finger kommen den 17 Schülern dabei allerhand skurrile Dinge, mit denen sich die passenden Laute erzeugen lassen. Sogar eine Schale mit Matsch und Wasser steht parat. „Damit lässt sich ideal darstellen, wenn jemand durch das Moor flutscht“, erklärt Pascal. Der 13-jährige Schüler hat sichtlich Spaß, an entsprechender Textstelle in der Schüssel herumzumanschen und das Geräusch abzuliefern. Denn ums Moor, ein Abenteuer und vieles, das an dieser Stelle noch nicht verraten werden soll, geht es im Hörspiel. Der Titel „Die unheimliche Moorwanderung“, macht neugierig, finden die Schüler, die sich mit ihrer Lehrerin im November zu einem echten Ausflug ins Moor aufgemacht hatten. „Es war wirklich richtig schlechtes Wetter an dem Tag, aber wir hatten trotzdem jede Menge Spaß.“, erläutert Anke Krueger. Entstanden sei dann die Idee, sich mal an einem Hörspiel zu probieren. Gesagt, getan. Als Experte steht ihnen dabei nun auch der Hildesheimer Musiker „Der Capt´n“ zur Seite. Der 50-Jährige hat nicht nur das Märchen im Sinne der Schulklasse verfasst, sondern auch einen Studiotermin bei Radio Tonkuhle in Hildesheim eingefädelt. Dort soll das Hörspiel schon am morgigen Donnerstag aufgenommen werden. Das Lampenfieber dürfte sich somit nun langsam bemerkbar machen.

Seit Anfang der Woche sind die Schüler nun schon in kleinen Gruppen im Gange, die viergeteilte Geschichte separat einzustudieren und sich entsprechend auszuprobieren – und zwar stimm- und geräuschmäßig. Später treffen sich dann alle gemeinsam im Klassenraum wieder und tragen das aktuelle Gesamtwerk vor. „Hier kommt es dann besonders auf das Feedback der Mitschüler an“, sagt Anke Krueger. Ideen, wie man was etwa noch besser akustisch erzeugen könnte, sind hier willkommen. Drei Schultage lang soll das Stück entsprechend einstudiert und perfektioniert werden. „Es ist Fantasie gefragt. Mystische und magische Geräusche zu erzeugen und zwar ganz ohne den Computer – das wäre ja auch zu einfach“, pflichtet der Capt´n bei. Teamfähigkeit und Kreativität stünden bei dieser Arbeit im Vordergrund, betont er. „Es geht darum, dass die Schüler Leben in die Geschichte reinbringen – durch Geräusche und ihre Erzählstimmen“. erläutert der Capt´n alias Dirk Fröhlich. Die Schüler würden nicht nur feststellen, dass man gemeinsam viel erreichen kann, wenn man an einem Strang zieht, denn auch die Kernaussage der Geschichte zielt auf die Gemeinschaft ab, verrät der Hildesheimer Musiker, der bekanntlich auch im Hörspielbereich einige Erfahrungen gesammelt hat. Und so wird in der Geschichte durch das Zutun aller auch ein Kind gerettet.

Wer jetzt neugierig geworden ist: Am kommenden Sonnabend, 20. Februar, präsentiert sich die Krüger-Adorno-Schule in der Zeit von 11 bis 13 Uhr unter dem Motto „Schule wie eine Familie“. Speziell die Viertklässler der Grundschulen der Leineberglandregion sind hierzu eingeladen, sich in der Schule ein wenig umzuschauen. Es gibt Einblicke in verschiedene Unterrichtsaktivitäten. Mit von der Partie sind hier auch der Capt´n und die Klasse 6 K1, die ihr eigens produziertes Hörspiel vorstellen werden. Darüber hinaus werden die Arbeitsgemeinschaften Bienen, Tauchen, Tonarbeiten, Mountainbike und asiatische Küche mit Ständen vertreten sein. Man darf also gespannt sein. Für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt.

Apropos: Die Schüler der Hörspielklasse haben offenbar Blut geleckt. Vielleicht wollen sie ihre Hörspiel-Geschichte auch noch im Rahmen einer Klassenfahrt verfilmen, verrät Klassenlehrerin Anke Krueger am Rande. An Ideen mangelt es den Schülern jedenfalls nicht…